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Der Porsche 944 S: Ein Unikat in der Sportwagenwelt

    Porsche 944S

    Eine spezielle Variante des Porsche 944

    Der Porsche 944 S, eingeführt in den späten 1980er Jahren, ist ein bemerkenswertes Modell in der Geschichte von Porsche. Als spezielle Variante des klassischen 944, unterscheidet sich der 944S durch seine einzigartigen Eigenschaften und Leistungsmerkmale. Dieser Beitrag konzentriert sich ausschließlich auf den 944 S und setzt sich von anderen Varianten wie dem 944, 944 Turbo und 944 S2 ab.

    Entwicklungsgeschichte des Porsche 944 S

    Der 944 S wurde als Antwort auf die wachsende Nachfrage nach einem leistungsstärkeren und raffinierteren 944 entwickelt. Während das Grundmodell 944 bereits in den frühen 1980er Jahren eingeführt wurde, kam der 944S erst 1987 auf den Markt, wurde nur bis 1988 gebaut und dann vom 944 S2 mit dem größeren 3,0 Liter Aggregat abgelöst. Der 944S zielte darauf ab, die Lücke zwischen dem Standard 944 und dem deutlich leistungsstärkeren 944 Turbo zu schließen.

    Technische Besonderheiten beim 944 S

    Der 944 S zeichnete sich durch einen verbesserten 2,5-Liter-Vierzylindermotor aus, der sich von den anderen 944 Modellen unterschied. Der Schlüssel zur Leistungssteigerung lag zum einen in der Einführung eines Dual-Overhead-Camshaft (DOHC) Systems, also einem 16 Ventil-Zylinderkopf, der vom 928 S4 stammte, und zum anderen an der Anhebung der Verdichtung auf 10,9:1, sowie Änderungen an der Abgas- und Einspritzanlage. All diese Maßnahmen brachten dem 944S einen deutlichen Leistungsvorteil. Mit einer Leistung von 190 PS bei 6000 U/Min. bot der 944 S eine spürbar bessere Performance, vor allem ab einem Drehzahlbereich über 4000 U/Min., als das Basismodell. Bei den späten 944S war das Motorsteuergerät zudem diagnosefähig, was die Fehlerbestimmung für die Porsche-Wartungs-Mannschaft erleichtern sollte.

    Porsche 944S Heckansicht

    Design und Ästhetik des Porsche 944 S

    Der Porsche 944S behielt zwar die grundlegende Form und Silhouette des Standard 944 bei, führte jedoch einige subtile, aber signifikante Änderungen in Design und Ästhetik ein, die ihn von seinem Vorgängermodell unterschieden.

    Exterieur-Design

    Äußerlich blieb der 944S seiner Basisversion treu, aber mit einigen feinen Unterschieden, die ihn hervorhoben:

    • Räder: Der 944S wurde oft mit dem in der Szene so genannten „Telefonwählscheiben-Radsatz“ – wie es ihn schon beim 928 und 944 Turbo gab – ausgestattet, der sich in Design und Größe von den Standard 944 Modellen unterschied. Diese Räder, in den unterschiedlichen Breiten, an der Vorderachse 7×16 und an der Hinterachse 8×16, verliehen dem 944 S ein sportlicheres und dynamischeres Erscheinungsbild.
      Ebenso beliebt war die D90 Design-Rad-Kombination, die auch beispielsweise beim 964 zum Einsatz kam. (siehe Ausstattungscodes)
    • Exterieur-Details und Lackierung: Der 944S bot, wie schon erwähnt, die ursprüngliche Front gepaart mit der breiteren Hinterachse, die ihn muskulöser/maskuliner wirken lies. Exklusive Farboptionen, die nicht für die Standardmodelle verfügbar waren rundeten das Gesamterscheinungsbild des 944S ab.
    • Aerodynamik: Einige Modelle des 944S hatten aerodynamische Verbesserungen wie modifizierte Spoiler oder spezielle Heckverkleidungen, die nicht nur das Aussehen veränderten, sondern auch den cw-Wert und die Leistungsfähigkeit bei höheren Geschwindigkeiten verbesserten.
      Interieur-Design

    Porsche 944 Telefonwählscheiben Felgen

     

    Interieur-Design

    Im Innenraum setzte der 944 S ebenfalls auf Unterscheidung:

    • Sitzbezüge und Innenraummaterialien: Der 944 S verfügte häufig über hochwertigere Materialien und einzigartige, dezentere Sitzbezüge, die ihn von den anderen 944 Modellen abhoben. Diese Materialien waren nicht nur in Bezug auf Qualität und Komfort überlegen, sondern boten auch ein optisch ansprechenderes Ambiente.
    • Instrumententafel und Bedienelemente: Der 944 S hat eine speziell gestaltete Instrumententafel, gerade in Bezug auf den Drehzahlmesser. So beginnt der rote Bereich ab 6800 U/Min. und ist hier durch eine Striche-Skala unterteilt. Auf eine Verbrauchsanzeige im Drehzahlmesser, wie bei einigen späten 944 Standardmodellen wurde hier verzichtet.
    • Abzeichen und Branding: Äußerlich war der 944S nur durch den Schriftzug am Heck von den Serien 944ern zu unterscheiden, der oft im Bestellformular abgewählt wurde.

    Bestellbare Sonderausstattung beim 944 S

    Erstmals war beim 944 S das sportlichere Fahrwerk mit der internen Ausstattungs-Kennung M030 bestellbar. Bei diesem Fahrwerk handelt es sich im Prinzip um ein in der Zugstufe einstellbares Gewindefahrwerk. Es stammte vom bekannten Hersteller Koni, das den 944 S wesentlich straffer mit dem Asphalt verbindet als mit dem Serienfahrwerk. Zu dem strafferen Fahrwerk bot Porsche beim 944S zusätzlich ein Getriebe mit Sperrdifferential und zum Teil eigenem Ölkühler an. Dies verleiht dem 944 S gerade auf kurvigen Landstraßen mehr Agilität durch höhere Kraftübertragung und ermöglicht höhere Kurvengeschwindigkeiten.

    Fahrerlebnis

    Das Fahrerlebnis im 944 S war und ist einzigartig. Dank des verbesserten Motors und des fein abgestimmten Fahrwerks bot der 944 S damals wie heute eine ausgewogene Kombination aus Sportlichkeit und Komfort. Im Vergleich zu seinen Geschwistern bot der 944S eine direktere und engagierte Fahrdynamik, die besonders bei Porsche-Enthusiasten Anklang fand. Nur das Nachfolgemodell 944 S2 und der bereits etablierte 944 Turbo waren dem 944S in dieser Hinsicht überlegen.