Heute geht es um das Zündschloss. Anlass für diesen Beitrag war der immer mal wieder auftretende Ausfall des Kombiinstruments samt aller Anzeigen bei meinem Porsche 944S.
Das Zündschloss hat soweit ich feststellen konnte 3 Stellungen:
- 1. Stellung: Lenkradschloss und Targadach entriegeln, Lüftung
- 2. Stellung: Kontrolleuchten im Kombiinstrument an, Zündungsplus
- 3. Stellung: Motor Start
Das komische an der Sache war die Tatsache, das der Motor trotz nicht geschalteter Stellung 2 anspringt.
Ausbau Zündschloss beim Porsche 944 S
Zunächst habe ich die 8 Kreuzschlitz Schrauben entfernt, die Lüftungsdüsen in der Mitte (3 Schrauben), und die Blende vom Kombiinstrument (5 Schrauben) halten.
Dann könnt ihr die gesamte Blende samt Lüftungsdüsen zur Beifahrerseite hin herausziehen. Dann habe ich die 4 Kreuzschlitz Schrauben entfernt, die das Kombiinstument halten. Vorsicht: Auf der Rückseite sind 3 große Stecker mit jeweils 2 Nasen, die die Stecker ver- bzw. entriegeln. Diese müsst ihr abziehen, dann könnt ihr das gesamte Kombiinstrument zur Beifahrerseite hin heraus nehmen. Jetzt solltet ihr das Zündschloss samt schwarzem Stecker sehen. (Auf dem Foto ist der Stecker schon ab)
Zündschloss von Stecker-Schalteinheit trennen
Nun wird es etwas spannender. Um an die zwei Schlitz Schrauben zu kommen, die das Zündschloss mit der Stecker-Schalteinheit verbindet müsst ihr Kopfüber zu den Pedalen unters Armaturenbrett krabbeln mit Sicht Richtung Lenkrad. Eine Stirnlampe oder Ähnliches ist dabei sehr hilfreich. Jetzt könnt ihr den Stecker abziehen und die beiden vorher erwähnten Schlitz Schrauben herausdrehen. Eine der beiden Schrauben könnt ihr nur ertasten. (Beim Einbau hab ich zwei Imbusschrauben verbaut, die lassen sich von oben mittels Imbus-Schlüssel einfacher anziehen). Jetzt solltet ihr die Zündeinheit in Händen halten. Auf der Seite zum Zündschloss befindet sich ein im Gehäuse versenkter Kreuzschlitz.
Wenn der Zündschlüssel passt, wird ein Kreuzschlitzstummel in diesen versenkten Kreuzschlitz am Gehäuse hineingedrückt und ihr könnt das Schloss drehen. Auf der anderen Seite der Zündeinheit befinden sich die einzelnen Pins für den Stecker. Die Zündeinheit besteht insgesamt aus dem Kunststoffteil mit den Pins und dem Metallgehäuse.
Dieses Metallgehäuse ist an vier Stellen leicht eingedrückt und fixiert den Kunststoffteil am Metallgehäuse. Ihr solltet Fotos aus verschiedenen Perspektiven machen, damit das Zusammensetzen am Ende besser klappt. Ich habe mit einem passenden Schlitz Schraubenzieher die eingedrückten Stellen vorsichtig aufgehebelt. Vorher solltet ihr drei Markierungen am Metallgehäuse samt den Pins am Kunststoffgehäuse anbringen, damit der Einbau einfacher geht. Das Innenleben der Zündeinheit ist etwas komplex.
Wir konzentrieren uns hier jedoch auf die gebogene Kupferscheibe, die als Kontaktscheibe agiert und die einzelnen Schlüsselstellungen letztendlich schaltet. Auf den Fotos könnt ihr den Verschleiss gut erkennen (Riefen im Metall).
Um einen besseren Kontakt der Scheibe über die drei in die Scheibe eingeschlagenen Nasen zu erhalten habe ich eine dünne Unterlegscheibe unter der gebogenen Kupferscheibe platziert. Ihr könnt diese gebogene Kupferscheibe etwas nach Außen biegen aber nur soweit, dass sie noch in die Führung passt. Alternativ ersetzt ihr diese gebogene Kupferscheibe. Dazu macht ihr euch eine Schablone, übertragt diese auf ein passendes Kupferblech und schneidet es aus. Natürlich müsst ihr dann alles noch zurecht feilen und die drei Nasen einschlagen, aber die ganze Arbeit erspart euch den Ersatz der Zündeinheit (ca. 130-150€ Neupreis).
Ich hab die Kontakte innen alle etwas nachgebogen aber nur soweit, dass die beiden Gehäuse, beim Zusammensetzen gerade so zusammengesteckt werden können.
Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Wenn ihr alles wieder in einem Gehäuse vereint habt, vergesst bitte nicht das Metallgehäuse an den vier Stellen wieder mit Gefühl leicht einzuschlagen. Vor dem Einbau der Zündeinheit dreht ihr mit einem Kreuzschlitz Schraubenzieher die Zündeinheit bis Anschlag gegen den Uhrzeigersinn. Mit den o.g. beiden Imbusschrauben geht der Einbau leichter. Dann noch den Stecker aufstecken und alle drei Stecker am Kombiinstrument anschließen und testen. Wenn es so aussieht:
dann habt ihr alles richtig gemacht und könnt euch ein Bier gönnen. Viel Erfolg.